|
|
Grüne Baumpythons haben zu Unrecht den Ruf als Problemtiere,
der noch aus der Zeit resultiert, als die Tiere nur
als Wildfänge erhältlich waren. Diese Tiere haben selten
länger als einige Monate in Gefangenschaft überdauert,
aufgrund des Stresses von Transport, Gefangenschaft
und Parasitenbefall. Ich würde diese Schlangenart zwar
keinem absolutem Anfänger empfehlen, da Regenwaldterrarien
aufgrund des zusätzlich zu beachtenden Faktors "Feuchtigkeit"
komplizierter zu pflegen sind als Trockenterrarien,
aber ein absoluter Schlangenprofi braucht man auch nicht
zu sein. Einige Jahre Erfahrung mit unkomplizierten
Gattungen wie Pantherophis, Lampropeltis
oder den nahe verwandten und einfach zu haltenden
Teppichpythons (Morelia spilota)
sind aber empfehlenswert.
Besitzt man ein eingewöhntes Nachzuchttier, wird man
nur selten auf Probleme stoßen, wenn man sich mit entsprechender Literatur in das Thema eingelesen
hat.
Es ist wichtig, dass der junge Baumpython futterfest
ist und schon mehrfach ohne großartige Stimulierung
freiwillig gefressen hat. Jungtiere sind nicht immer
einfach an nackte Mäuse zu gewöhnen. Wenn die Baumpythons
aber erst mal Mäuse als Beute erkannt haben, muss man
aufpassen, die Tiere nicht zu überfüttern.
Im Terrarium sind Chondros in der Regel sehr ruhige Pfleglinge,
die zwar auch ihre Aktivitätsphasen haben, aber bei
weitem nicht so munter sind, wie viele
Pantherophis-Arten.
Baumpythons bewegen sich meist nur dann in Ihrem Behälter,
wenn es absolut ruhig und dunkel ist im Zimmer. Auch
ein laufender Fernseher und Bewegung vor dem Terrarium
wird von den Schlangen wahrgenommen. Die Tiere warten
dann so lange ab, bis absolute Ruhe eingekehrt ist,
um den Behälter weiter zu erkunden.
Da die Tiere Lauerjäger sind, wird man sie Nachts auch
oft nur auf ihrem angestammten Ast antreffen, wo sie
geduldig auf Beute warten. Man sollte sich auch davor
hüten, in dieser Phase im Terrarium zu hantieren,
denn viele Baumpythons reagieren auf solche Störungen ausgesprochen
reizbar und schlagen zielsicher und
schnell nach der vermeintlichen Beute. Auch Fütterungen
sollte man nur mit einer langen Pinzette durchführen,
die Tiere reagieren über ihre Grubenorgane auf
jegliche Wärmestrahlung und schnappen im
Zweifelsfall lieber nach der Hand, als nach einem aufgetautem
Beutetier. Tagsüber kann man meist ohne Gefahr z.B.
Reinigungsarbeiten durchführen, da die Schlangen zu
dieser Zeit ruhen und inaktiv sind. Solange man die
Tiere nicht zu sehr belästigt, besteht die Reaktion
in der Regel aus einem leisen Zischen und dem
Verbergen des Kopfes in den Körperschlingen.
|
|