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Allgemeines
Grüne Baumpythons häuten sich als Jungtiere alle 4-6
Wochen. Mit zunehmenden Alter verlängern sich diese
Intervalle auf alle 2-3 Monate. Bei dieser Schlangenart
erkennt man nicht so leicht wie bei anderen Schlangenarten,
wann die Häutung beginnt, da die Eintrübung kaum zu
erkennen ist, besonders bei gelben Jungtieren. Man erkennt
die Häutungsphase allerdings recht gut daran, wenn Wassertropfen
nach dem Sprühen sofort ablaufen und nicht mehr die
charakteristische Tropfenbildung zeigt.
In dieser Zeit sollte die Luftfeuchtigkeit besonders
sorgfältig kontrolliert werden, da grüne Baumpythons
eine zu trockene Umgebung umgehend mit schlechten Häutungen
quittieren. Jungtiere neigen besonders zur Dehydrierung
(innere Austrocknung), da sie sehr dünnhäutig sind.
Man sollte daher darauf achten, dass man sich häutende
Tiere nicht mehr füttert, da sich die Dehnung beim Fressen,
bzw. der Flüssigkeitsverbrauch bei den Verdauungsvorgängen
negativ auf den Häutungsprozess auswirken können. Besonders
Jungtiere sind anfällig für Häutungsprobleme, daher
sollte man die Luftfeuchtigkeit durch vermehrtes Sprühen
weiter erhöhen, sobald man Anzeichen einer bevorstehenden
Häutung erkennt.
Der folgende Abschnitt ist eine kleine Anleitung, wie
man mit Häutungsproblemen umgehen sollte. Glücklicherweise
kann man den Tieren bei einer misslungene Häutung relativ
leicht helfen, wenn die Haut nicht in mehreren Schichten
festgebacken ist. Höchste Priorität sollte jedoch eine
Korrektur der Haltungsbedingungen sein, die in den meisten
Fällen Auslöser für derartige Probleme sind.
Häutungsprobleme
Fast jeder Schlangenhalter hat bei seinem Tier schon
mal eine unvollständige Häutung erlebt. So etwas kann
vorkommen, wenn man das Tier bei der Häutung stört,
oder nicht genügend raue Gegenstände im Becken vorhanden
sind. Solche Probleme sind meist leicht zu lösen,
wenn z. B. nur die Schwanzspitze davon betroffen ist
- dieser Hautrest lässt sich leicht manuell entfernen.
Wenn dies jedoch mehrfach hintereinander vorkommt, und
mehrere Hautschichten übereinander liegen, kann es dazu
kommen, dass die Schwanzspitze irgendwann schlechter
durchblutet wird und schließlich abstirbt.
Problematischer sind nicht vollständig gehäutete Augenkapseln.
Diese sollte man auf keinen Fall mit Gewalt entfernen,
da man dadurch die Hornhaut schädigen kann - wenn diese
verletzt wird, kann die Schlange ihr Auge verlieren.
Das Tier sollte als Vorbereitung ca. 10-15 Minuten warm
gebadet werden, oder für einige Stunden in einem Behälter
mit einem feuchten Handtuch gelegt werden. Dann reibt man mit
einem Stück rauen Stoff oder Papier langsam kreisförmig
über das Auge (am besten funktioniert es mit Küchenpapier
oder einem feuchten Waschlappen). Meist reichen einige
Minuten aus, um die Haut zu entfernen.
Klebt die Augenkapsel aber fester auf dem Auge, kann
man seine Finger mit Klebeband umwickeln und vorsichtig
über dem Auge abrollen (um den Klebstoff etwas zu entfernen,
sollte man das Klebeband einmal über die eigene Haut
ziehen). In den allermeisten Fällen dürfte das die Kapsel
lösen. Hilft auch das nicht, bleibt ein Besuch beim
Tierarzt mit "feinmechanischer Erfahrung" unumgänglich.
Wenn sich das Tier in kleinen Fetzen häutet, so können
mehrere Ursachen dahinter stecken. Man sollte seine
Schlange zunächst auf Milbenbefall untersuchen. Oft
liegt es aber daran, dass der Behälter, bzw. Bodengrund
zu trocken und die allgemeine Luftfeuchtigkeit somit
zu niedrig ist. Das ist oft der Fall, wenn man Behälter
aus unbehandeltem, unbeschichtetem Holz verwendet (Bekleben
der Seitenwände mit Korkplatten schafft Abhilfe), oder
ein Substrat, welches der Luft Feuchtigkeit entzieht.
Wir halten bei unseren Baumpythons einen Teil des erwärmten
Bodengrundes immer leicht feucht - so entsteht ein den Schlangen
angenehmes Regenwaldklima mit der entsprechenden
Luftfeuchtigkeit. Dabei sollte aber immer auf
Schimmelbildung geachtet werden.
Wenn sich die Haut beim Häutungsprozess nur in Fetzen
löst und die Schlange beim Einrollen Hautfalten hat
und sehr blass wirkt (ohne in der Häutungsphase zu sein),
dann leidet das Tier meist an Dehydrierung (innere Austrocknung).
Das kommt häufig bei sehr kleinen Schlangen vor, die
bei zu trockener Haltung zu hohen Temperaturen ausgesetzt
waren. Ein Bad in warmen Wasser und eine manuelle Häutung
schaffen oft Abhilfe. Man kann schlecht gehäutete Tiere
auch über Nacht in eine Faunabox mit einem feuchten
Handtuch bei 28-30°C setzen. Am nächsten Morgen
haben sich die Tiere dann oft von ihrer alten Haut
befreit. Dehydrierte Tiere sind sehr anfällig für
andere Infektionen, außerdem kann es durch den
Wassermangel zu Nierenschäden kommen. Das Baden der
Schlange sollte unter Aufsicht geschehen,
geschwächte Tiere können unter Umständen ertrinken.
Falls Haltungsfehler
(zu niedrige Luftfeuchtigkeit, zu starke Strahlungswärme)
für dieses Problem als Ursache bestimmt werden können,
müssen diese natürlich umgehend korrigiert werden. Falls
ein Bad in warmen Wasser keine Abhilfe schafft oder
die Schlange nach manueller Häutung immer noch ausgetrocknet
wirkt, ist unter Umständen eine Behandlung mit einer
Elektrolyt-Lösung sinnvoll.
Wenn sich die Schlange trotz bester Haltungsbedingungen
immer wieder schlecht häutet und man Stressfaktoren
ausschließen kann, sollte man den Kot der Schlange von
einem Tierarzt untersuchen lassen.
Bei Wurm- oder Einzellerbefall ist der Organismus meist
so geschwächt, dass die Häutung ebenfalls schlecht
verläuft. |
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