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Einleitung

Der grüne Baumpython (Morelia viridis) ist eine kleine, schlanke, baumbewohnende Pythonspezies, die selten länger als 1,8 m wird. Diese Schlangenart ist nur äußerst selten auf dem Erdboden anzutreffen, die Tiere verbringen fast ihr gesamtes Leben in den Baumkronen, wo sie in typischer Art und Weise eingerollt auf horizontalen Ästen anzutreffen sind. Früher wurde diese Art der eigenen Gattung "Chondropython" zugeordnet, daher stammt auch der Trivilanname "Chondro", unter dem diese Tiere bei Terrarianern bekannt sind.
 

4 Jahre altes Weibchen aus unserem Bestand

Baumpythons kommen in Neuguinea, Indonesien und vorgelagerten Inseln, sowie in Cape York (Australien) vor und werden trotz zunehmender Nachzuchterfolge leider immer noch gelegentlich importiert. Wildfänge treffen oft in so schlechten Zustand im Bestimmungsland an, daß sie auch bei guter Pflege oft nicht lange überleben, da die meisten Tiere an Dehydrierung und Parasiten leiden.

Je nach Herkunftsort tragen die Baumpythons Namen oder besser gesagt "Verkaufsbezeichnungen" wie Aru, Biak, Sorong, Wamena oder Jayapura, wobei diese Namen nicht für Unterarten stehen, sondern für lokale Variationen von Morelia viridis, die sich zum Teil in Färbung und Verhalten unterscheiden. Tiere aus dem Verbreitungsgebiet "Sorong" tragen zum Beispiel häufig ein durchgehendes blaues Rückenband, welches bei Aru-Tieren fehlt. Biak-Tiere haben meist einen erhöhten Gelbanteil und gelten als aggressiver. Baumpythons verschiedener Verbreitungsgebiete unterscheiden sich aber nicht nur in der Färbung, sondern zum Teil auch deutlich in Größe, Kopf- und Schwanzform, siehe dazu auch der Artikel "Lokalformen".

Die oben genannten Trivialnamen geben nur zum Teil Aufschluss über den Herkunftsort, da sich bislang noch kein Zoologe die Mühe gemacht hat, die lokalen Variationen genau zu untersuchen und durch Vergleiche gegebenenfalls eine Neueinteilung in Unterarten vorzunehmen. Gelegentlich tauchen auch neue Trivialnamen auf, ob es sich dabei aber um neue lokale Variationen handelt ist nicht sicher. Wahrscheinlicher ist, dass neue und exotisch klingende Namen Begehrlichkeiten bei Baumpythonhaltern wecken sollen, die sich für rare und seltene Farbformen interessieren.
 

Morelia viridis "Aru-Typ"

Auch grüne Baumpythons aus dem gleichen Verbreitungsgebiet können als adulte Tiere sehr variabel gefärbt sein. Unabhängig von der Herkunft kommen leuchtend grüne Exemplare vor, Tiere, die gelbgrün gefleckt sind und auch einfarbig blaue Baumpythons.

Die Jungtiere sind leuchtend gelb, rot, aber auch braun gefärbt und färben sich im Alter von 6-12 Monaten innerhalb einiger Tage bis Wochen um.

Morelia viridis verfügt über ein kräftiges Gebiss mit langen und nadelspitzen Zähnen. Aus diesem Grunde haben Wissenschaftler immer vermutet, dass Vögel zu den bevorzugten Beutetieren zählen. Freiland-Untersuchungen konnte diese Vermutungen nicht bestätigen, denn man hat in den Mägen von grünen Baumpythons fast immer lokale Nagetierarten gefunden, darunter auch Arten, die ausschließlich auf dem Boden leben. Aus Berichten von Fängern weiß man, dass die Tiere auch regelmäßig auf dem Boden angetroffen werden

Die meisten Baumpythons reagieren tagsüber kaum auf Störungen, verstecken bei Berührungen meist die Köpfe in den Körperschlingen und  geben ein lautes Zischen von sich. Nach dem Erlöschen des Lichts sind die Tiere jedoch sehr aufmerksam und reagieren dabei besonders stark Wärmestrahlung, so daß man nach dem Erlöschen des Lichts nicht im Terrarium hantieren sollte.

Früher wurde der grüne Baumpython der eigenen Gattung "Chondropython" zugeordnet, mittlerweile hat man diese Art in der Gattung Morelia untergebracht. Die nahe Verwandtschaft dieser Arten hat sich durch Mischlingszuchten aus Baum- und Teppichpythons mittlerweile bestätigt (in der Terraristik-Szene auch als "Carpondros" bekannt). Aufgrund der farblichen und morphologischen Unterschiede insbesondere der Inselpopulationen ist in Zukunft eine weitere Einteilung in Unterarten denkbar.