Es gibt mehrere Methoden, Chondroeier erfolgreich
zu bebrüten. Eines jedoch sollte man immer beachten
- Chondroeier sind sehr empfindlich und sterben bei
falschen Bedingungen im Inkubator schnell ab.
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Da Chondro-Weibchen ihr Gelege aktiv bebrüten, kann
man die Inkubation auch dem Weibchen überlassen. Die
Weibchen wickeln sich in einer typischen Bienenkorb
(Beehive)-Position um das Gelege und bebrüten es
aktiv mit Muskelkontraktionen. Vorraussetzungen
für einen Erfolg ist dabei eine konstante Umgebungstemperatur
von 29°C mit wenig Schwankungen, sowie eine hohe Luftfeuchtkeit,
ohne dass das Substrat selber feucht werden darf. Wenn
das Weibchen die Eier selber bebrütet, schlüpfen diese
meist genau 49 Tage nach der Eiablage. Der Nachteil
bei dieser Methode ist die mangelnde Kontrolle über
das Gelege. Man kann nur erahnen, wie viele Eier das
Weibchen gelegt hat und ob alle Eier befruchtet sind.
Man sollte daher täglich einen Geruchscheck im Brutkasten
durchführen. Bei dem geringsten Schimmel- oder Fäulnisgeruch
muss das Weibchen entfernt werden und das Gelege in einen
Brutkasten überführt werden. Faulende Chondroeier werden
häufig feucht und können bei ungünstiger Lage dazu führen, dass das ganze
Gelege in kurzer Zeit verdirbt.
Die künstliche Inkubation kann auf unterschiedlichen
Wegen realisiert werden, dabei muss aber
grundsätzlich beachtet
werden, dass die Eier trocken liegen müssen, die
Umgebungsfeuchtigkeit jedoch nahe 100% sein muss.
Nach der Eiablage erfolgt zunächst eine Inspektion
des Geleges. Wenn das Gelege zu einem Klumpen
verklebt ist, markiert man die Oberseiten der Eier
und versucht dann, die Eier vorsichtig voneinander
zu lösen. Das hat den großen Vorteil, dass man
später nicht mit Schere und Skalpell hantieren muss,
falls ein Ei abstirbt und schimmelt. Falls die Eier
einzeln gelegt werden und beim Entfernen des
Weibchens durcheinander rollen, sollten sie mit einer
Taschenlampe durchleuchtet und die Position des Embryos
mit einem Bleistift markiert werden. Der Sinn des Ganzen ist
folgender: Es gibt Hinweise, dass die Embryos bei einer
falschen Position frühzeitig absterben. Einige
Züchter vertreten jedoch die Ansicht, dass sich die
embryonale Keimscheibe erst einige Tage nach der
Ablage an der Innenseite der Eischale festheftet.
Beweise gibt es für beide Theorien bislang keine,
daher empfehlen wir, einzeln abgelegte Eier kurz zu
durchleuchten, da diese beim Entfernen des Weibchens
meist durcheinander rollen..
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Als Inkubator eignet sich ein Gerät, welches nach
dem Prinzip eines Motorbrüters arbeitet. Ob ein
handelsübliches Gerät, z.B. von Grumbach eingesetzt wird oder selber
gebaut wird, spielt dabei keine Rolle - Hauptsache
Heizung und Thermostat arbeiten genau und ohne
Schwankungen jenseits von 0,2°C. Zusätzlich zu den
Inkubationsboxen stellt man eine große Wasserschale
in den Inkubationsraum, der gleichzeitig als
Feuchtigkeitsspender und auch als Wärmepuffer
fungiert. Die erwärmte Wasserfläche kann
Schwankungen, die beim Öffnen des Behälters zu
Kontrollzwecken entstehen, besser auffangen.
Die Eier platziert man am besten auf
ein Gitter über eine Wasserfläche oder nassem
Vermiculite in einer ansonsten
geschlossenen Box, die man alle paar Tage zwecks
Luftaustauschs öffnet. Diese Boxen kann man mit
einfachen Mitteln selber herstellen (transparente
Plastikbox mit einem Plastikgitter über einer
Wasser- oder einer Vermiculite-Schicht) oder auch
Grumbach-Inkubationsboxen verwenden. Bei letzteren sollte
man allerdings für zusätzliche Feuchtigkeitszufuhr in Form
eines zusätzlichen Wasserbeckens im Inkubationsraum
sorgen, gegebenenfalls kann man auch die Innenseiten
der Box alle 2 Tage aussprühen. Ein guter
Indikator für ausreichende Luftfeuchtigkeit ist ein
sich bildender, leichter Beschlag auf den
Innenseiten der Box. Kondenswassertropfen, die auf
die Eier fallen, muss man unbedingt vermeiden. Falls
ein Ei ein wenig feucht wird, sieht man dies sofort
an den transparenten Stellen, die sich auf den Eiern
bilden. Wenn man schnell genug reagiert, ist dieser
Vorgang reversibel, bei zuviel Nässe sterben die
Embryos jedoch ab.
Bei der Temperaturregelung herrscht derzeit noch
keine Einigkeit unter den Haltern. Viele Halter
beginnen die Inkubation in der ersten Woche bei ca. 29°C, steigern die
Temperaturen dann auf 31,5°C um sie dann in der
letzten Woche 1-2°C absinken zu lassen. Hintergrund
sind Messungen direkt im "Beehive" von brütenden
Weibchen und der Glauben, dass die Temperatursenkung
in der letzten Woche dazu führt, dass weniger
Jungtiere beim Schlupf absterben. Das hat leider
einen traurigen Hintergrund, denn es kommt nicht
selten dazu, dass vollentwickelte Jungtiere im Ei
absterben und keine Anstalten machen, die Eischale
anzuritzen. Die Ursache dafür ist leider noch nicht
mit Sicherheit geklärt. Wenn man diese Temperaturstaffelung
einhält und dabei die Temperatur direkt auf der Eischale gemessen wird, kann von einer mittleren
Brutdauer von 49 Tagen ausgegangen werden. Falls man
allerdings mehrere Gelege gleichzeitig in einem
Inkubator bebrütet, wird es schwerlich möglich sein,
die Temperatursteuerung auf diese Weise
durchzuführen.
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Aus diesem Grund inkubieren viele
Halter (wir eingeschlossen) bei konstanten 31°C
Lufttemperatur im Brutraum, was
zu einer Brutdauer von ca. 51-56 Tagen führt. Bislang
konnten wir keine Beweis für einen negativen
Einfluss einer konstanten Temperatur erkennen, auch
die Jungtiere ritzten normalerweise problemlos selber die Eischale
an. Zu hohe Temperaturen oder Schwankungen müssen in
jedem Fall vermieden werden, da diese zu
Deformationen führen können und möglicherweise auch die
Ursache für eine zu schnelle Entwicklung der
Embryos sind. Die Jungtiere sind zum Zeitpunkt des
Schlupfes zwar organisch voll entwickelt, aber kleiner weil
sie ihren Dottervorrat nicht vollständig
resorbiert haben. Daraus können die schon
beschriebene Schlupfschwierigkeiten resultieren,
welche unter Umständen zum Verlust ganzer Gelege
führen können. Auch eine zu trockene Inkubation kann
Schlupfschwierigkeiten verursachen, denn je
trockener die Eischale ist, desto härter wird sie.
Idealerweise fühlt sich die Eischale elastisch und
"organisch" (nicht feucht) an.
Einen guten
Inkubationsverlauf erkennt man daran, dass die Eier
prall werden, ohne jedoch gedehnt oder aufgeblasen
zu wirken. In diesem Fall ist die Luftfeuchtigkeit
zu hoch. Fallen die Eier jedoch ein, sollte man die
Feuchtigkeit in der Box erhöhen. Dazu kann man einen
wassergetränkten Stoff-Lappen um das Gelege wickeln
(ohne die Eier zu berühren) oder die Innenseiten der
Box mit warmen Wasser aussprühen.
Es ist jedoch normal, dass die Eier ca. 14 Tage vor
dem Schlupftermin anfangen, Feuchtigkeit abzugeben.
Wenn die Eier nicht auf einem groben Gitter liegen,
darf man nun damit beginnen, den Boden unter den
Eiern regelmäßig trockenzulegen. Spätestens hier ist
es von Vorteil, im Voraus geplant zu haben. Einige
Züchter legen die Eier auf leicht feuchtes oder auch
trockenes Perlite/Vermiculite, aber wesentlich
praktischer ist eine Unterlage aus einem groben
Plastikgitter.
Man sollte davon Abstand nehmen, Eier nach dem
Verstreichen von 49 Tagen probehalber selber anzuschneiden.
Die Jungtiere schlüpfen so unter Umständen zu früh
und überleben nicht. Es
ist immer sinnvoller, erst den Schlupf von 2-3
Jungtieren abzuwarten und erst 24 Stunden, nachdem
die ersten Babys die Köpfe aus dem Ei stecken, die
restlichen Eier mit einem kleinen Fenster zu
versehen. Dabei schneidet man ein kleines "V" mit
1-2 cm Kantenlänge etwas versetzt neben den obersten Eipol. Der Grund dafür: Schneidet man direkt am
oberen Eipol, erwischt man meist größere Adern, da
sich dort die Keimscheibe am Ei festgeheftet hat.
Bei dem Aufschneiden sollte sowenig Blut und
Eiflüssigkeit wie möglich vergossen werden.
Vollentwickelte Jungtiere sind zu diesem Zeitpunkt bereits
vollständig ausgefärbt und die Flüssigkeit im Ei ist
ist reduziert, des Weiteren nehmen die Kapillaren im Umfang
langsam ab. Man kann die Jungtiere mit einer Sonde vorsichtig
anstoßen um zu bestimmen, ob die Tiere lebensfähig sind.
Da Bewegungen unter der Eiflüssigkeit oft nur schwer
zu erkennen ist, fällt es oft schwer zu bestimmen,
ob ein Jungtier reagiert oder nicht.
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Wenn die Jungtiere den Kopf aus dem Ei strecken,
dauert es oft noch bis zu 24 Stunden, bis sie die
schützende Schale verlassen. In diesem Zeitraum
resorbieren sie den restlichen Dotter im Ei, was man
bei besonders kräftigen Jungtieren oft an der
leichten Beule in der Körpermitte erkennt. Es ist leider nicht
selten, zu diesem Zeitpunkt des Schlupfes 1-2 Babys
scheinbar grundlos zu verlieren. Der Schlupfvorgang
ist ein anstrengender Prozess, der den Babys einiges
abverlangt.
Wenn die Eier einzeln liegen, sollte man
geschlüpfte Jungtiere sofort aus der Box entnehmen
und in kleine Einzelbehälter mit hoher
Luftfeuchtigkeit unterbringen, da sie beim ersten umherkriechen unter Umständen die Eier anderer
Schlüpflinge versehentlich umdrehen können, wodurch
das noch nicht geschlüpfte Jungtiere ertrinken kann.
Babys, die nach 24 Stunden das Ei noch nicht
verlassen haben, sollte
man vorsichtig mit der Sonde animieren. Leider sind
solche Jungtiere nach dem Schlupf entweder schwach
oder deformiert. In letztem Fall sollte man diese
Jungtiere schnellstmöglich erlösen, da eine weitere
Aufzucht keinen Sinn macht.
Das Schlupfgewicht liegt meist bei 9-12 Gramm,
Jungtiere unter 7 Gramm sind zwar auch lebensfähig,
aber bereiten bei der Aufzucht oft große Probleme.
Hier muss man im Einzelfall entscheiden, wie man
weiter vorgeht. Wenn die erste Häutung ohne Probleme
verläuft, hat man auch hier gute Chancen auf eine
gelungene Aufzucht.
Babys bringt man wie schon gesagt einzeln unter,
bewährt haben sich dabei Plastik-Aufzuchtterrarien
in den Maßen von ca. 20X20X20. Als Bodengrund
verwendet man Küchenpapier, ansonsten benötigt man
nur noch zwei Liegeäste in verschiedenen
Temperaturbereichen (von 28-31°C). Die
Luftfeuchtigkeit sollte höher als bei Adulti liegen,
da die Babys schnell dehydrieren und sich schlecht
häuten.
Ein gutes Maß ist hierbei der Beschlag an den
Scheiben. Es ist ideal, wenn nach dem morgendlichen
Besprühen der Babys die Außenwände mehrere Stunden
beschlagen sind. Die ersten Häutungen erfolgen nach
ca. 14 Tagen, oft zusammen mit dem Absetzen von
grünlichem Kot (verdauter Dotter). Wenn die Babys
nachts aktiv werden, oder sogar schon nach Beute
lauern, kann man ihnen erstmals Futter anbieten.
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